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Eine Studie in Grün.

Ich habe nie besonders geheim gehalten, dass ich gerne grabe und pflanze. Vielleicht sehe ich auch nur gerne zu, wie etwas wächst. Mir macht Unkraut jäten nichts aus. Ich mähe Rasen, gieße Erdbeeren und zupfe welkes Laub. Ich kenne allerhand Blumen und kann Obstbäume unterscheiden, auch wenn grad kein Obst dran hängt. Ich weiß, warum Bohnenkraut wichtig ist und wie man Möhren verzieht. Wie man Kinder verzieht, weiß ich auch: Sie dürfen aufessen, was irgend essbar ist. Weil das genau so gehört. Weil ich das auch durfte. Ich finde, ich bin bereit für meinen ersten eigenen Garten. Deshalb wird 2013 ein Gartenjahr. Mein erstes als Gärtner.

50 Quadratmeter. Ein Gärtchen eher. Ich kann es von meinem Küchenfenster aus sehen. Noch liegt es da ganz verstrubbelt vom Winter. Wir kennen uns noch nicht so recht. „Muss ein bißchen was dran gemacht werden“, hat mein Hausmeister gesagt. Aber ja!, habe ich gedacht. Dafür sind Gärten doch da. Ein Flieder steht drin. Welche Farbe der wohl hat, und ob es ein doppelter ist? Der Apfelbaum ist alt, seine Krone sieht morsch aus. Eine Rose wuchert wild in die Hecke. Werde ich mich trauen, die zu stutzen oder sogar umzusetzen? Ich mag die Pflanzen, denen anzusehen ist, wie lange sie schon dort stehen. Die gehören dort hin, die müssen bleiben. Ich will trotzdem Himbeeren. Und Erdbeeren. Zuckererbsen. Mangold, aber den bunten. Rhabarber. Thymian, Salbei, Rosmarin. Kartoffeln, damit ich weiß, dass das alles echt ist. Kürbisse. Ruccola. Und Bartnelken, weil das Auge mit isst. 50 Quadratmeter nur.

Ich habe keine Ahnung, ob meine Gärtnerei funktionieren wird. Ich habe nicht die Spur einer Ahnung, wie der Boden dort ist. Was gedeiht und was eingeht. Aber ich werde es herausfinden. Ich nehme mir vor, nachsichtig zu sein, wenn ein Kind die Möhren rausrupft, um zu sehen, ob die schon gut sind, um sie bei Nichtgefallen wieder einzupflanzen. Ich vertraue auf die Weisheit meiner Mutter: Alles, was doof schmeckt, kommt in den Rumtopf. Ich sehe meine blanken, neuen Gartenwerkzeuge an und warte darauf, dass endlich März wird. Im März wird gegraben. Im März wird´s ernst. Ich freu´mich so!

Eine Gartengeschichte.

Gerade versuche ich etwas, das ich vorher noch nie gemacht habe. Ich schreibe und illustriere ein Kinderbuch. Um genau zu sein: habe geschrieben, illustriere noch so rum.

Die Geschichte ist schnell erzählt, es ist nämlich ein Buch für eher kleine Kinder. Die wollen nicht durch allzu viele Wörter gestört werden, die wollen Bilder sehen. Also: Geschichte kurz, Bilder viel.

Es gibt in unserem Hof Gärten mit allerhand Tieren darin. Ein Eichhörnchen, einen Stadtfuchs, Frau Amsel, einen Igel und noch ein paar. Außerdem spielen dort allerhand Kinder. Wie es in Gärten so ist – man kennt sich, man grüßt sich, man koexistiert. So auch die Hofkinder und die Gartentiere. Gelegentlich aber erlebt man zusammen etwas. Wenn´s was Gutes ist, müsste von rechts wegen Hans Fallada kommen, um es aufzuschreiben. Wenn der das aus irgendwelchen Gründen nicht geregelt kriegt, weil er beispielsweise schon tot ist, muss das eben jemand anders erledigen.

Ich hoffe, ich kann nächstens das ganze Buch zeigen. Bis dahin werden Illustrationsfortschritte dokumentiert. Prost!