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Lieblingssconesrezept.

Ich habe mir irgendwann ein Rezept für Scones ergoogelt, aber nie ordentlich gespeichert. In der Folge suche ich es an all den Sonntagen, an denen wir vergessen haben, Brot zu holen und keiner Lust hat zum Bäcker zu latschen. Inzwischen habe ich soviele Modifikationen am Ausgangsrezept vorgenommen, dass ich es aufschreiben muss – kann sich ja kein Mensch merken, sonst. Gebraucht werden glücklicherweise nur Zutaten, die praktisch immer da sind, und davon nicht mal viel:

250g Mehl (150g Weizenmehl Typ 405, 250g Dinkelmehl Typ 1050 haben sich als hervorragende Mischung bewährt)

40g Zucker (brauner Rohrzucker, oder nur 20g, sonst wird es zu süß)

30-40g Butter, zimmerwarm (sonst verknetet sich das nicht so recht)

2 gestrichene Teelöffel Backpulver 

150 ml Milch

1 Prise Salz

Zuerst den Ofen auf 220 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen, dann den Teig zusammenbauen, indem einfach alle Zutaten miteinander verknetet werden. Wenn’s klebrig ist, mehr Mehl dazu. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Den Teig 2cm dick ausrollen. Ein schönes, großes Ikea-Glas nehmen und Scones ausstechen. Der Teig reicht für ungefähr 9 Stück, die wiederum exakt auf ein Durchschnittsblech passen. (Wenn es mehr werden, habt ihr dünner ausgerollt oder euer Glas ist kleiner als meins. In beiden Fällen die Backzeit verringern.) Die Scones auf dem Blech mit Milch einpinseln. In den Ofen schieben und den Timer auf 14 (oder 12, siehe oben) Minuten stellen.

Eine Viertelstunde später alle zum Essen rufen: Warm schmecken Scones am besten.

Pflaumenkuchen

1 Springform 

550-600g Pflaumen, entsteint & halbiert

150g Zucker

150g Butter

3 Eigelb

300g Mehl

Zimt, Vanille

1) Butter und Zucker zusammen schmelzen, etwas abkühlen lassen 

2) Eigelbe und Mehl verrühren, Vanille (-zucker oder Schote) dazu, Butter-Zucker-Mischung dazu, alles zu einem Teig verkneten 

3) Springform fetten & 3/4 des Teiges in die Springform

4) Pflaumenhälften vom Rand aus nach innen Reihe für Reihe hochkant auf den Teig stellen (hochkant passen mehr drauf)

5) Zimt drüberstreuen, wenn ihr Zimt mögt

6) restlichen Teig drüberkrümeln

7) bei 180 Grad ca. 45 min backen (Ober- und Unterhitze)

Spitzkohl mit Apfel.

Ich hatte Kohl probiert, dieses Jahr. Brokkoli, Kohlrabi, Spitzkohl. Ich wollte wissen, ob die wachsen. Frisch gepflanzt sehen sie ganz gleich aus. Irgendwann wird was Richtiges draus. Der Brokkoli war so gut, dass ich einen Nebentrieb ausblühen lassen habe. Brokkolianbau wird forciert. Kohlrabi geht immer, den kaufe ich im Frühjahr. Heute habe ich den ersten Spitzkohl mit dem ersten Boskop-Apfel geschmort. Seitdem überlege ich, wo ich Platz für mehr Spitzkohl finde. 

Das Rezept geht so: Etwas Butter in der Pfanne schmelzen lassen, den Spitzkohl klein geschnitten dazu. Einen Apfel schälen, entkernen und in Streifen schneiden. Zum Spitzkohl in die Pfanne geben. Mit Pfeffer und Salz würzen. Mit Apfelsaft ablöschen. Schmoren, bis der Kohl so bissfest oder matschig ist, wie du ihn gut findest.

Rote-Bete-Eintopf.

In diesem Jahr ist die Rote Bete nicht nur aufgegangen, sondern sogar gewachsen. Was man so wachsen nennt. Die Knollen haben die Größe handelsüblicher Radieschen erreicht und sind dann so geblieben. Für Suppe völlig in Ordnung, finde ich. Die Lieblingskartoffel Linda war auch fertig. Ein paar Mohrrüben hatten die Schnecken freundlicherweise stehen lassen.

Ich habe das ganze Zeug mit einer Wurzelbürste geschrubbt und mir dafür das Schälen komplett gespart. Kleingewürfelt in Butter anbraten, Pfeffer und Salz drüber, mit Wasser aufgießen und kochen lassen, bis die Kartoffeln gar sind. Kurz den Pürierstab reinhalten, wer Suppen lieber sämig mag (ich, zum Beispiel). Mit einem Klecks sauerer Sahne servieren. Wenn ich richtig gezählt habe, sieben Zutaten. Simplify your Abendbrot. Ich mag das.

Apfelmusvariationen.

„Musste zwei, drei Nelken ran machen beim Kochen“, hat mein Hausmeister gesagt. Daniel ist nicht nur Hausmeister. Er ist auch die Art von Koch, bei dem ich sogar Jägerschnitzel ostdeutsch (sprich: panierte Jagdwurst) als Delikatesse verspeise. Schlicht, weil sie es sind. Wenn Daniel also sagt: „Nelken müssen!“, dann müssen Nelken. Ich stecke drei Nelken in ein Teesieb. Pürieren möchte man die ja nicht versehentlich. Rauchen vielleicht, oder Zahnschmerzen betäuben. Essen aber keineswegs. Also Teesieb. So eins, das wie eine Zange aussieht. Ach, ihr wisst schon. Die Teesiebzange werfe ich in den Topf mit geschälten, klein geschnippelten Äpfeln und fülle ihn zur Hälfte mit Wasser auf. Ich mahle Vanille darüber. Zimt. Zucker. Ich schüttle die Zuckerpackung. Eine grüne Pappschachtel. Fair gehandelter Rohrzucker. Im Prinzip prima, nur sieht man zu spät, wenn’s alle ist. Es ist alle. Genau jetzt. Schade, dass die Äpfel schon kochen. Schade, dass die Äpfel eher säuerlich sind. Im Obstkorb liegen Zitronen, Pampelmusen und zwei sehr reife Bananen. Schlimmstenfalls wird’s wie das Babyfutter vom Kronsohn schmecken, denke ich, pelle die Bananen ab und werfe sie stückweise in den Topf zu den Äpfeln. Statt dessen ist es einfach sehr gutes Apfelmus mit einer interessanten Note geworden.

Solltet ihr Etiketten brauchen:

PDF 9x Apfelmus mit Banane
PDF 6x Apfelmus klassisch

Pankower Gartensuppe.

Unlängst hat mir eine Puppenspielerin die Geschichte von der Steinsuppe erzählt. Na gut – in Wahrheit hat sie sie meinem Kind erzählt. Aber ich habe viel lauter gelacht! Steinsuppe beginnt mit einem Stein und Wasser im Suppentopf. Dann kommt dauernd wer vorbei, der es besser weiß, und fügt der Suppe etwas hinzu. Am Ende ist der Stein zwar immer noch nicht weich, aber die Suppe ist ein fröhliches Allerlei und schmeckt hervorragend. So eine Art Suppe habe ich heute gekocht, bloß ohne Stein. Ich hatte keinen. Dafür mit

Kartoffeln,
Kohlrabi,
Mangold,
Wachsbohnen,
Mohrrüben,
Tomaten,
Zuccini und
Suppengrün.

Nichts davon war genug für ein eigenes Gericht, aber alles zusammen schmeckt überraschend gut.

Gemüse putzen, würfeln, mit Pfeffer und Salz kochen. Wem das zu vegetarisch ist: Speckwürfel auslassen, darin Mehl anschwitzen, mit der Gemüsebrühe ablöschen. Ein Schluck Schlagsahne kann dazu, muss aber nicht. Das Gemüse wieder dazugeben. Fertig! Passt gut zum Ende vom Sommer, zum Anfang vom Herbst und immer dann, wenn grad Gemüse übrig ist.

Pimp your Treberbrot

Ich hatte an anderer Stelle die Vorzüge von Treberbrot an und für sich thematisiert, und nur ein Jahr später weiß ich endlich auch, wie man ein perfektes Treberbrot bäckt. Ich habe heimlich geübt und umgebe mich gerne mit Brauern.

Das Grundrezept ist von schlichter Eleganz, die exotischste Zutat ist im Grunde der Treber:

500g Mehl
250g Treber
250 ml Bier
1 Päckchen Trockenhefe
1 gehäufter Teelöffel Salz

Weil der Hefeteig eine Weile abgedeckt rum steht, um zu gehen, dies aber bevorzugt an wärmeren Orten – also ungefähr wie ich im Urlaub – heize ich den Backofen auf 50 Grad, bevor ich den Teig einrühre.

Für den Teig werden die Zutaten 1 bis 4 (alles außer Salz) in einer Metallschüssel zusammengekippt und verknetet. Ja, das ist Schlabberpampe. Doch, die klebt an den Händen. Nein danke, ich möchte keinen Knethaken. Ich wasche mir lieber die Hände und setze zum Teig kneten den Ring ab. Ich weiß nämlich, wie sich der Teig richtiger Weise anfassen muss (klebrige Schlabberpampe), der Knethaken weiß darüber nichts.

Wenn das getan ist: Ofen ausschalten. Sauberes Geschirrtuch über die Teigschüssel und eine Stunde in den kuschelig-warmen Ofen stellen.

Nach einer Stunde sollte der Teig sein Volumen erheblich vergrößert haben. Jetzt darf er raus. Der ganze Quatsch wird noch einmal auf einer mit Mehl eingestäubten Arbeitsfläche geknetet und dabei das Salz mit eingearbeitet.

Es klebt wiederum an den Fingern, und das ist in Ordnung so. Es darf soviel Mehl dazu gegeben werden, bis sich aus dem Batzen Teig ein Brotlaib formen lässt. Der kommt auf’s Backblech. Eher faule Menschen expedieren das Ding in eine Kastenform, die einzufetten man sich getrost sparen kann. Tuch drüber, noch einmal 15 Minuten im Backofen gehen lassen.

Nach 15 Minuten kann das Blech oder die Kastenform raus, bleibt aber noch abgedeckt stehen. Der Ofen wird auf 225 Grad geheizt. Auf seinen Boden stelle ich eine Auflaufform mit Wasser, und auch das Teiggebilde streiche ich mit Wasser ein. Sobald der Ofen heiß genug ist: Rein mit dem, was ein Brot werden soll. Nach einer Stunde ist es eins. Das kühlt am besten auf einem Rost aus. Oder auf dem unpraktischen Teil, das oben auf dem Toaster drauf ist. Keinesfalls in der Form lassen!

War nicht schwer, oder? Aber ich hatte Aufwertung versprochen. Wer Brot kräftig mag, nimmt verschiedene Mehlsorten. 250g Roggenmehl und 250g Weizenmehl sind eine feine Mischung. Die wird noch besser, wenn Sauerteig dazu kommt. Eine 75g-Packung genügt.

Weil man unfassbar viel Zeit hat, während der Teig geht, und noch einmal, während das Brot bäckt, entsteht bei mir nebenher meist noch was für uff die Stulle. Kräuterbutter beispielsweise. Schnittlauch schneiden kann ich sogar beim Sportschau kucken.

Es empfiehlt sich, ein Brotmesser zu besitzen und dicke Brotscheiben zu mögen.