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Das große Fressen geht wieder los.

Der schönste Tag eines jeden Gartenjahres beginnt damit, dass ich mit meiner roten Schüssel und einer Schere in den Garten gehe und mit Schnittlauch, Bärlauch, Gartenkresse und Bergbohnenkraut in die Küche zurückkehre. Manchmal lasse ich vor Begeisterung die Schere im Garten liegen.  Danach gibt es immer Kräuterbutter, und die schmeckt den Rest des Jahres über nie wieder so gut.

La cucaracha.

Gestern Mittag gesät. Knapp 18 Stunden später keimen die Kressesamen schon munter vor sich hin, obwohl eigentlich alles dagegen spricht. Der Topf hat keinen besonders sonnigen Platz, weil es im Winter keine besonders sonnigen Plätze in unserer Wohnung gibt. Die Luft ist eher trocken, denn wir pflegen zu heizen. Ich habe weder Kräuter- noch Anzuchterde verwendet. Kresse scheint unter den Pflanzen das zu sein, was im Tierreich die Küchenschabe ist. Unverwüstlich. Wenn ich dadurch im Winter ein bißchen Geschmack auf die Butterstulle kriege, soll´s mir Recht sein.

Der Garten im Haus.

Drei Dinge, die ich neulich bei IKEA sah, bestärken mich in meiner Vermutung, dass Gartenkram eine modische Erscheinung ist. Die drei Dinge waren 1) der vertikale Küchengarten in der Möbelausstellung (ich liebäugle ernsthaft), 2) ein kleines Gewächshaus (braucht kein Mensch – ich aber) und 3) ein Pflanzenanzucht-Set für Küchenkräuter in Unterwegskaffeebechern. Noch im März hielt ich den Gartenlehrpfad, den ich da eingeschlagen hatte, für schmal und unwegsam. Saatgutkataloge. Briefwechsel mit einer Baumschule. Piepmätze zählen. Im Dezember fiel mein Blick auf Gräsmarö. Das ist, als ob dein Kind Ben oder Mia heißt, oder dein Regal Billy. Alle haben offenbar Gartensehnsucht. Die Gärtnerei war viel weniger meine eigene Idee als ich angenommen hatte. Sowas schmerzt, da kriegt die Eitelkeit Pickel und Haarausfall.

Allerdings ist die Idee eines Gartens nicht deshalb schlechter, weil ein Möbelhaus sie aufgreift. Ben und Mia sind gute Namen – egal, wie viele Eltern sich dafür entscheiden. Auch am Billy-Regal ist nüchtern betrachtet wenig auszusetzen. Demokratisches Design, steht überall. Mein Garten ist also immer noch prima. Ich befreunde mich sachte mit dem Gedanken, schon wieder keinen Trend gesetzt zu haben. Dafür wächst meine Baumarkt-Brombeere total individuell.

GR 012 – Würz- und Heilkräuter, mehr Wasser, mehr Unkraut.

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Nebelthau unterteilt wie mein Hausmeister in Kraut und Unkraut - und genau wie mein Hausmeister findet er Schachtelhalm eine Plage. Der Autor macht sich sodann Gedanken über das Gießen und traut sich nicht so richtig, "in den Garten pinkeln" dazu zu zählen. Er sagt auch gar nicht "in den Garten pinkeln", das traut er sich nämlich auch nicht. Er bemüht einen Tiervergleich. Die bisher bei weitestem komischste Stelle des gesamten Buches. Weil er die nützlichen Sachen so schnell abarbeitet, gibt es dieses mal etwas, das wir bisher nicht gebraucht haben: Shownotes.

Shownotes:

a – ausdauernd
e – einjährig
z – zweijährig

Kräuter: Alant (a), Angelika (a), Anis (e), Basilikum (e), Beifuß (a), Bohnenkraut (e), Borrtesch (e), Dill (e), Estragon / Gartenbertram (a), Ysop (a), Kerbel (e), Kümmel (z), Majoran (e), Rosmarin (a), Krauseminze (a), Pfefferminze (a), Salbei (a), Tripmadam, Wermut (a)

Unkräuter: Brennnessel, Hederich, Melde, Nachtschatten, Löwenzahn, Quecke, Dreiblatt, Schachtelhalm

[shownotes]