Der Garten im Haus.

Drei Dinge, die ich neulich bei IKEA sah, bestärken mich in meiner Vermutung, dass Gartenkram eine modische Erscheinung ist. Die drei Dinge waren 1) der vertikale Küchengarten in der Möbelausstellung (ich liebäugle ernsthaft), 2) ein kleines Gewächshaus (braucht kein Mensch – ich aber) und 3) ein Pflanzenanzucht-Set für Küchenkräuter in Unterwegskaffeebechern. Noch im März hielt ich den Gartenlehrpfad, den ich da eingeschlagen hatte, für schmal und unwegsam. Saatgutkataloge. Briefwechsel mit einer Baumschule. Piepmätze zählen. Im Dezember fiel mein Blick auf Gräsmarö. Das ist, als ob dein Kind Ben oder Mia heißt, oder dein Regal Billy. Alle haben offenbar Gartensehnsucht. Die Gärtnerei war viel weniger meine eigene Idee als ich angenommen hatte. Sowas schmerzt, da kriegt die Eitelkeit Pickel und Haarausfall.

Allerdings ist die Idee eines Gartens nicht deshalb schlechter, weil ein Möbelhaus sie aufgreift. Ben und Mia sind gute Namen – egal, wie viele Eltern sich dafür entscheiden. Auch am Billy-Regal ist nüchtern betrachtet wenig auszusetzen. Demokratisches Design, steht überall. Mein Garten ist also immer noch prima. Ich befreunde mich sachte mit dem Gedanken, schon wieder keinen Trend gesetzt zu haben. Dafür wächst meine Baumarkt-Brombeere total individuell.

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