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Upcycling TetraPak

Pinterest ist einer der Dienste, die ich lange nicht verstanden habe. Lauter hübscher Schnulli wird da gesammelt. Staubfänger und Stehrümchen, mit und ohne Bommeln. Dann habe ich angefangen zu nähen. Plötzlich war Pinterest das notwendigste Werkzeug der Welt. Schnittmuster! Stoffe! Nähmaschinen-Hacks! Nächtelang bin ich darin herumgestolpert.

Eher versehentlich habe ich dabei die große Nützlichkeit von Pinterest für Gartenprojekte entdeckt. TetraPak als Anzuchtkiste für Jungpflanzen zu verwenden, wäre mir so erstmal nicht eingefallen. Hat sogar ein eingebautes Entwässerungssystem. Oder, je nachdem, wie rum die Kisten liegen, eine Halterung für die Saatguttütchen.

Die meisten UpCycling-Ideen kranken leider an ihrer enormen Häßlichkeit, die durch Funktionalität allein nicht aufgewogen wird. Ihr kennt das berühmte TetraPak-Portemonnaie? Die Idee ist gut, aber es bleibt am Ende Bastelscheiß, den man nur aufhebt, weil die Dreckpfötchen, die das mühsam zusammengekleistert haben, die des weltallerliebsten Kindes waren. Meinen eigenen Bastelleistungen stehe ich kritischer gegenüber. Isses doof, kommt es weg.

Eine aufgeschnittene Apfelsaftpackung ist ganz sicher keine Zierde. Es wird nirgends wohnlicher damit. Jedoch: die Plastekisten, die mein Baumarkt für den selben Zweck verkauft, sind noch häßlicher. Drum haust die Kresse für die Stullen einstweilen im TetraPak. Mit Kresse drin sieht ja fast alles gut aus.

La cucaracha.

Gestern Mittag gesät. Knapp 18 Stunden später keimen die Kressesamen schon munter vor sich hin, obwohl eigentlich alles dagegen spricht. Der Topf hat keinen besonders sonnigen Platz, weil es im Winter keine besonders sonnigen Plätze in unserer Wohnung gibt. Die Luft ist eher trocken, denn wir pflegen zu heizen. Ich habe weder Kräuter- noch Anzuchterde verwendet. Kresse scheint unter den Pflanzen das zu sein, was im Tierreich die Küchenschabe ist. Unverwüstlich. Wenn ich dadurch im Winter ein bißchen Geschmack auf die Butterstulle kriege, soll´s mir Recht sein.