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Ich erkläre die Gartensaison für eröffnet!

Der Kronsohn hat von Jahr zu Jahr genauere Vorstellungen davon, was im Garten wachsen soll. Die Radieschen hat er nur eingesät, um mir eine Freude zu machen. Den Zuckererbsen haben wir gemeinsam Rankhilfen gebaut, bevor er sich hingesetzt und jede einzelne Erbse in den Boden gedrückt hat. Die Ringelblumen möchte er erst kennenlernen, wenn Oma Ringelblumesalbe draus gemacht hat. Aber die Kräuter, insbesondere der Schnittlauch, gehören ihm allein. Für die erste Kräuterbutter 2017 hat er aber ein paar abgegeben: Seine Kresse vom Fensterbrett, besagten Schnittlauch, Bärlauch, Pimpinelle und Sauerampfer. Außerdem hat das liebe Kind jetzt eine Art Hochbeet, in dem Basilikum, Schnittlauch, Petersilie und Dill wachsen sollen. Vorbildlich ausgeschildert sogar. Ich weiß ja, wessen Mutter es gießen wird.

Gartenradieschen.

Kein Essen schmeckt jemals besser als eigenhändig geerntetes. Die April-Radieschen sind fertig. Der Kronsohn hat nachgesehen. Er findet, die gehen schon. Ich hab schnell neue gesät.

(Von dem Experiment mit den Radiesern im TetraPak rate ich ab. Viel Blatt, wenig Bommel. Die mögen schon lieber etwas tiefer wurzeln, nehme ich an.)

Erste Freilandsaaten im März.

Als ich fertig fotografiert hatte, ließen sich zwei Dinge nicht vermeiden. Erstens, ich habe angebaut. Wo vorher blödes Gras war, werden jetzt Beete. „Hast ja schließlich keine Kuh“, meinte gestern der Besuch. Da hat er Recht, der Besuch. Also weg mit dem Rasen, Komposterde drauf und Randsteine gelegt.

Zweitens, ich habe angebaut. Ausschließlich Essbares. Einige Kräuter sind umgezogen in den vorderen Teil des Gartens. Frisch gesät habe ich Spinat Matador, Eiszapfen-Radieschen, Borretsch, Zuckererbsen und einen Kopfsalat, der Maikönig heißt. Letzterer ist frostunempfindlich und überwintert sogar. Die Zuckererbsen und der Borretsch sind der getrocknete Rest der Ernte vom letzten Jahr. Ich möchte herausfinden, ob das funktioniert.

Gerade dem Borretsch wird nachgesagt, er versäe sich selbständig. Es dürfte ihm also nichts ausmachen, jetzt schon in den Garten zu kommen. Seine Kumpels hängen da vermutlich eh alle rum. Spinat und Radieser waren Überbleibsel der Herbstaussaat. Ihrer Beschreibung nach eignen sie sich auch für das Frühjahr und vertragen etwas Kälte. Zinnien und Basilikum behalte ich noch auf dem Balkon, die Physalis wohnt noch ´ne Weile im Bad.

Außerdem habe ich heute versehentlich etwas über Rhabarber gelernt. Er benötigt ein Schild, weil er sich über den Winter komplett in die Erde zurückzieht. Das ist blöd, weil man ihn beim Graben und Jäten auf ungute Art trifft. Mit dem Spaten nämlich. Ich hoffe, er erholt sich. Achso, und weil mir lauter Bärlauch wächst: Was macht ihr damit?

Zuckererbsenprinzessin.

1) Ganz gleich, wieviele Zuckererbsen im Garten stehen: Sie werden niemals ausreichen.
2) Wo „Ich pflanz´ das nur zum Naschen!“ endet, beginnt die Arbeit. Das geht Hand in Hand mit dem Gedanken „Ich möchte davon so viel haben, dass ich mich daran satt essen kann.“ Probiergrößen oder Landwirtschaft?
3) Ruccola ist anstrengend und im Grunde Hasenfutter. Sehr hübsches allerdings. Aber hübsch sind Hasen ja auch.
4) Mangold ist ein viel zu guter Salat, um sich bei mir je zum Gemüse auswachsen zu können. Was schade ist – Mangold ist ein großartiges Gemüse.
5) Radieschen gehören gebraten.
6) Zuckererbsen gehören gebraten.
7) Langweilige Maultaschen aus´m Supermarkt kann man ungeheuer aufwerten, indem man ihnen vernünftiges Gemüse und frischen Salat an die Seite gibt.

Das ist, was ich heute gelernt habe. Ich finde, das genügt. Mahlzeit!

GR 009 – Die ersten Aussaaten (2)

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Wir sind noch immer im März. Der zweite Teil des Kapitels über die ersten Aussaaten ist einigermaßen bizarr. Ich meine mich zu erinnern, im Biologieunterricht auch Bohnen zerschnitten und Bohnenkeime untersucht zu haben, aber ich wäre doch nie soweit gegangen, das Saatgut vor dem Aussäen zu verputzen. Die kleinen, schwarzen Krümel, aus denen später mal Radieschen werden sollen. Oder eingetrocknete Erbsen. Das riecht nicht gut, das sieht nicht gut aus, das möchte nicht gegessen werden. Außer vielleicht geröstet und mit Wasabi umhüllt. Aber selbst dann eigentlich nicht. Nebelthau behauptet nun genau dies: Man müsse Klarheit gewinnen über das, was man da im Boden versenkt, und Saatgut anknabbern gehöre dazu. Ein Gedanke, der mir nicht recht schmecken will. Es ist aber auch sonst ein sehr gefräßiges Kapitel, in dem wir Puffbohnen, Spinat, Radieschen, Rettiche, Gartenkresse, Petersilie, Perlzwiebeln, Lauch, Schwarzwurzeln und Schnittlauch anbauen und zuzubereiten lernen. Weil Nebelthau gerne abschweift, ist dazwischen Platz für Kreuzzüge und die Geschichte, wie der Spinat nach Europa kam. Wer danach keinen Hunger hat, ist kein Mensch.

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