Kleiner Garten, du und ich, wir sind ein bißchen verwildert, in den letzten zwei Wochen. Der Wein rankt frohgemut in den Apfelbaum, der Fenchel schießt in den Himmel, der Borretsch blüht an samtigen Stielen. Die glänzenden Blätter gehören dem Mangold, Kapuzinerkresse wuchert in gelb und orange, hier und da leuchtet eine Himbeere. Dazwischen Unkraut, und die Ränder der Beete sind kaum mehr auszumachen.
Ich habe unterdessen ein nettes Haubentaucherpärchen kennen gelernt, meine Haare sehen fast aus wie das, worin sie mit ihren Kindern wohnen. Flechtwerk. Wahrscheinlich hatten sie deshalb irgendwann keine Angst mehr vor mir. Ich habe mein Zeitgefühl komplett verloren und mich genau wie du, kleiner Garten, einfach nach der Sonne gerichtet.
Aber ab morgen muss wieder Ordnung sein. Ich geh jetzt duschen und dann in ein duftiges, glattes Bett. Mein eigenes. Und morgen, mein Freund, kümmern wir uns um einen Haarschnitt für dich und für mich und waschen die ganze Wäsche.
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