Archiv der Kategorie: für draußen

Gartenlogbuch April

Gehen und Werden sind im April Nachbarn. Die Süßkirschen und Aprikosen schneien mit ihren Blütenblättern die Wege voll. Der Bärlauch ist auf dem Rückzug, daneben falten sich Rhabarberblätter auseinander. Zaghaft brechen die neuen Radieschen und Zuckererbsen durch krustige Erdschollen. Ansonsten gehört der April den Tulpen und ihren erstaunlichen Farben.

Tulpenwettstreit!

Ich vergrabe im Herbst Tulpenzwiebeln, gemischte Ware, und warte dann ewig, wo welche Farbe zu liegen gekommen ist. Alle meine Nachbarn haben längst Tulpen, ich habe grüne Stiele, grüne Blätter, grüne Knospen. Aber dann, wenn alle Nachbarstulpen ausgeblüht sind, wenn die Sonne endlich hoch genug übers Haus in meinen Garten hinein reicht, dann schlägt die Stunde meiner Tulpen. Heute sind sieben verschiedene fertig geworden. Auf einen Streich, jaja. Manche sind noch Überraschungsknallbonbons, aber ich sehe doch, was es werden will. Los, zeigt ihr mal eure! 

Das große Fressen geht wieder los.

Der schönste Tag eines jeden Gartenjahres beginnt damit, dass ich mit meiner roten Schüssel und einer Schere in den Garten gehe und mit Schnittlauch, Bärlauch, Gartenkresse und Bergbohnenkraut in die Küche zurückkehre. Manchmal lasse ich vor Begeisterung die Schere im Garten liegen.  Danach gibt es immer Kräuterbutter, und die schmeckt den Rest des Jahres über nie wieder so gut.

Museumspark Rüdersdorf

Wer gerne die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts bestaunt, ein Faible für Technik hat oder geologisch interessiert ist, hat im Museumspark Rüdersdorf bei Berlin stundenlang zu tun. Bis 1967 war die alte Schachtofenbatterie in Betrieb, den Kalksteinbruch gibt es immer noch. Nur das Zementwerk ist ein Dorf weiter gerückt, nach Herzfelde.

Der Museumspark selbst ist ein großes Freilichtmuseum, beherbergt aber auch Ausstellungsräume. Meine Lieblingsstelle ist trotzdem draußen: Die Tagebaukante. Erst wenn man die Bäume davor und die Windräder weit hinten sieht, erschließen sich die Dimensionen. Man möchte auf der Stelle einen Western drehen!

Für die Ausflugsplanung:

Museumspark Rüdersdorf
Heinitzstraße 41
15562 Rüdersdorf

April – Oktober täglich 10.00 – 18.00 Uhr
November – März täglich 10.30 – 16.00 Uhr

Eintrittspreise
Erwachsene 5 EUR
Kinder 3 EUR

S3 bis Friedrichshagen, Tram 88 bis Heinitzstraße
Regionalexpress bis Erkner, Bus 950 bis Rüdersdorf (Marktplatz)

Gartenlogbuch März

Der Garten hat endlich wieder Sonne. Der Bärlauch ist essfertig, Krokusse blühen und die Schachbrettblume sieht noch aus wie Zwiebellauch. Jemand müsste mal den Garten aufräumen.

Gartenlogbuch Februar

Eines Tages wird das verfressene Eichhörnchen im Vogelfutterhaus stecken bleiben.

Gartenlogbuch Dezember

Schnittblumen zu Weihnachten. Eisblumen wären mir lieber.

Zweiter Weihnachtsfeiertag.

15 Grad. Mit der Kaffeetasse raus in den Garten. Der Kronsohn bringt mir Gänseblümchen. „Die schlafen gar nicht.“ Er denkt, dass ich ihn nicht richtig verstanden habe. „Nicht nachts. Auch am Tag. Im Winter ruhen sich die Pflanzen doch aus!“ Wir finden noch ein paar Herbsthimbeeren. Wo die Wintererdbeeren wären, will er nun wissen. Kinder sind ja sehr flexibel, was Jahreszeiten angeht.

Wunschzettel für 2016.

Im Dezembergarten ist nichts los. Nicht einmal hungrige Meisen klappern mit ihren Tellern im Apfelbaum. Die kommen erst, wenn es richtig kalt ist. Also endlich Zeit für die Gartenbuchführung, für neue Pläne und für umgeknickte Ecken im Saatgutkatalog. Was darf, was muss nächstes Jahr ins Beet, und welche Werkzeuge werden gebraucht?

*Kartoffelhacke und
*Grabegabel

stehen schon lange auf der Werkzeugliste.

Bei der Baumschule Horstmann gibt es einen schwarzen Holunder, für den ich neulich ein passendes Plätzchen ausgemacht habe.

Umgeknickte Ecken hat mein Bingenheimer Saatgutkatalog auch schon ein paar.

*Rote Bete Robuschka (S.27)
*Mangold Rainbow (S.36)
*Kürbis Sweet Dumpling (S.53)
*Wildtomate Golden Currant (S.63)
*Esparsette (S.70)
*Blauer Lein (S.71)
*Orange Cosmea (S.89)

Worüber sich die hungrigen Meisen freuen dürften: Ein anständiges Futterhaus. Eins zum Hinstellen, keine Baumschaukel. Mal sehen, ob ich das noch vor dem „echten“ Winter schaffe. Einstweilen müssen die Piepmätze woanders frühstücken gehen.