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Tag der Heckenpflege.

Schon früh um acht, vor dem ersten Kaffee, wollte ich raus auf den nebelfeuchten Hof. Meine Ligusterhecke stand im Begriff, sich mit der auf der anderen Wegseite zusammenzuraufen und niemals wieder jemanden passieren zu lassen. Im Rasen knöchelhohen Rasen war Kinderspielzeug eingewachsen. Die Beetumrandungen hatte ich länger nicht gesehen. Um acht ist vielleicht doch zu früh für Hoflärm, dachte ich, kochte Kaffee und bummelte so rum. Um neun frug ich nach Werkzeugen, Kabeln und Gerätschaften – und war um zehn nicht die erste im Garten. Nachbar Jens rasierte eben die Thuja. Ich warf den Rasenmäher an. Kurz darauf stand Rainer im Hof. Hecke. Ab elf gab es kein motorenbetriebenes Gartengerät mehr, das nicht lief. Gegen zwölf kam unser aller Hausmeister vorbei und lobte unsere Werke. Wie die Adolf-Hennecke-Aktivisten, meinte Nachbar Jens. Es gibt ja so Tage.

Ist. Soll. Werkzeug.

Ein Garten braucht offenbar Feinde, die wohl zurückgedrängt, aber niemals vernichtend geschlagen werden. Es wäre etwas aus dem Gleichgewicht, wenn ich keine Hecke, keinen Rasen, keine Blattläuse, Schnecken und Stare mehr hätte, keinen Giersch oder Flieder. So kann ich regelmäßig drüber schimpfen, ein bisschen dran rumkratzen und einmal im Jahr den Muskelkater verfluchen, den ein anständiger Heckenschnitt verursacht. Zum Beispiel heute.