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Quedlinburger Stiftsgarten.

Quedlinburg hat streng genommen zwei davon. Da wäre zuerst der Kräutergarten an der Stiftskirche, oben auf dem Schlossberg, wo der Rosmarin eine schönere Aussicht hat als die meisten Menschen. Da wäre sodann ein kleiner hübscher Laden, der einige ganz außergewöhnliche und altmodische Sämereien führt, unten in der Blasiigasse. Eine Färberdistel habe ich lange nicht gesehen, auch Mandelröschen vermisse ich seit Jahren. Was der kleine hübsche Laden außerdem hat, ist das eventuell beste selbstgemachte Eis der Welt. Pflaume-Zimt zum Beispiel, schwarze Johanna und dunkle Schokolade. Für verfressene Gärtnerinnen eine ganz wunderbare Stadt!

   

Das bißchen Petersilie.

Niemand lügt so gut wie meine Mutter. Sie habe ein bißchen Petersilie im Garten, meinte sie. Ob ich welche mitnehmen möchte, wollte sie wissen. Ein Sträußchen Petersilie, dachte ich. Kräuterbutter. Jerne doch! Ich ging mit einer handelsüblichen Schere in den mütterlichen Garten. Das bißchen Petersilie stellte sich als eine zartblättrige Hecke heraus. Eine Sense wäre nicht unpraktisch gewesen. Mit einem Rasenmäher hätte ich´s gleich einfrierfertig zerkleinert. Das bißchen Salbei (5 Gläser Pesto, noch ohne Parmesan und Nüsse) erwähne ich ebenso wenig wie den Kürbis. Das war´n ganz kleiner, der hat in die Hosentasche gepasst. Wo mit Pferdemist gedüngt wird, wachsen die dollsten Sachen!

Praktisch im Vorbeigehen habe ich zwei Dinge gelernt: Keramikschilder sind witterungsbeständig. Dahlien müssen jetzt in den Keller. Und jetzt such´ ich mir ´n Töpferkurs.