Nachtluft und so dunkel, wie es hier werden kann. Das ist nicht sehr dunkel. Grau, wo schwarz sein müsste. Mein Fenster steht offen. Die Stadt vor dem Fenster hat keine Sterne, dafür aber immer Geräusche. Daran kann ich mich halten. Die S-Bahn klingt weit entfernt, sie ist nur jetzt zu hören. Die Autos fahren vorne an der großen Straße schneller als in den drei kleinen, die unsere Häuserzeile umschließen. Ein Blaulichtwagen. Das Krankenhaus heißt Maria Heimsuchung, und ich werde mich nie daran gewöhnen. Die U-Bahn rattert quietschend in die Tiefe. Ein Auto im ersten Gang. Parkplatz. Motor aus, Türschlag, metallisch. Grundrauschen. Der spitze Ton eines Motorrades schraubt sich daraus empor und verschwindet. Grüne Ampel, vermutlich. Ob das, was so pfeift, die Tram ist? Mehr Autos. Ich höre Schlaglöcher, ich höre die unebene Fahrbahn. Mopedgeschnurr. Träge. Und wieder Rauschen. Keine Zikaden, keine Nachtvögel. Bremsen, drüben an der Tankstelle. Kurz nur, nicht dramatisch. Ich hör‘ noch eine Weile zu. Dann schlafe ich ein.
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