Wir verlassen die Vendee und sitzen im Zug von Nantes nach Orléans. Die Loire entlang in der letzten hellen Stunde des Tages. Brücken und Schlösser, Schlösser und Brücken. Ich kann gar nicht soviel kucken wie großartiges Zeug am Fenster vorbeifliegt, Fred liest unterdessen unbeeindruckt sein Buch. „Ja, das ist hier so. Alle drei Kilometer hat sich jemand so’n Lustschloss gebaut.“
Die Wiesen am Fluss liegen sattgrün. Das Laub der meisten Bäume verfärbt sich gerade erst. Die Felder sind stoppelig und ungepflügt. Weiße Wolken auf graublauem Grund. Der Himmel hängt tief über dem Wasser, und nie weiß ich, welche Art Regen es gleich geben wird. Sie haben so viele davon. In den kleineren Orten brennen die Herbstfeuer.
Der Zug fährt gelegentlich durch kleine Tunnel oder über Brücken und pfeift dazu wie eine Spielzeuglok. Ich reise gerne so. Als wir in St. Pierre de Corps umsteigen, ist es schon ganz dunkel.