Wenn die Sonne untergeht, gehen wir schlafen. Aus praktischen Gründen: Ist das Licht aus, kommen keine Mücken rein. Die Pferdekoppel am Waldsaum im orangeroten Abendlicht ist etwas weniger lieblich, wenn wir mit Blick darauf überlegen, wo das kleine Kind seinen Schlafanzug liegen lassen hat und ob wir alle Teller und Messer und Ketchupflaschen nach dem Abendbrot mit reingenommen haben. Zum Einschlafen und zum Aufwachen gibt es Hörspiele von draußen. Ein Pferd, ein Trecker, ein Müllauto, ein paar bekloppte Berliner, noch ein Pferd, die Gänse hinter dem Haus, der Nachbarshund und wieder ein Pferd. Was mich genauso wenig weckt wie jeden vernünftigen Dorfmenschen: Der Hahn. Wenn der meint, dass er jetzt schon aufstehen muss, soll er halt. Das stört hier niemanden.
Dorfleben (5)
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