Dorfleben (6)

Viel mehr Tätigkeit als in der Stadt konzentriert sich auf Essen und seine Zubereitung. Vielleicht, weil genug Zeit ist. Vielleicht, weil es einfach da steht, zum mitnehmen im vorbeischlendern. Wie ein Eichhörnchen sammle ich und lege Vorräte an. Ich kann nicht ohne Korb und Taschenmesser durch den Wald gehen. Nicht mal spazieren. Ich habe gestern ein Taschenmesser gekauft.

Jeder Pilz wird auf Essbarkeit geprüft. Wenn ich nur nur einzelne finde, werden sie scheibchenweise getrocknet. Weil gerade nichts anderes zur Hand war, stehen lauter Untertassen mit Kaffeefiltern und Pilzstückchen in unterschiedlichen Trocknungsstadien auf dem Küchentisch.

Wir merken uns Brombeerstellen und Pflaumenbaumalleen, wir sehen nach, wo Äpfel und Birnen reif sind. Die Nachbarin hat uns frisches Pflaumenmus geschenkt, so gut, wie meines nie wird. Ich koche dafür Marmelade und Saft, und nachher gibt es Pflaumenkuchen mit Butterstreuseln.

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