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Mehr Teltower Rübchen.

Eben lobe ich noch den Förderverein für das Teltower Rübchen, da schreibt er mir auch schon. Ein freundlicher Brief, ein hübsch verpacktes Tütchen Saatgut, ein Flyer mit Rezept und sogar eine Kulturanleitung ist mit dabei.

Optimale Geschmacksergebnisse erziele man nur dann, wenn man die Aussaat erst Anfang August beginne, heißt es darin. Es gibt sogar einen offiziellen Saattermin: Mariä Himmelfahrt, der 15. August. Außerdem scheint das Rübchen ein echter Märker zu sein. Es bevorzugt lehmigen Sand in zweiter oder dritter Tracht, nährstoffarm und locker. Keine Komposterde, nichts frisch gedüngtes. Schließlich wächst es offenbar recht zügig. Am letzten Sonntag im September werden in Teltow die ersten Rübchen geerntet.

Wer so wie ich Rübchen oder Saatgut sucht, dem hift der Obst- und Gemüsehof „Teltower Rübchen“.

Ruhlsdorfer Str.74
14513 Teltow
Geöffnet täglich 9-19 Uhr
Telefon 03328 – 47 48 43
Fax 03328 – 47 05 67

Andere Bezugsquellen gibt es deshalb nicht, weil die Teltower sich ihr Rübchen haben schützen lassen. Teltower Rübchen dürfen nur so heißen, wenn sie in Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming gewachsen sind. Die Abgabe an Privatpersonen für den Hausgarten erfolgt allerdings ohne Einschränkungen und sehr unkompliziert. Das ist eine von mehreren Möglichkeiten, eine regionale Sorte zu erhalten und bekannt zu machen. Weil sehr engagierte Leute dieses Anliegen voran treiben, könnte es sogar funktionieren.

Teltower Rübchen.

Ich hatte im Gemüsegartenbuch von Otto Nebelthau einmal etwas über Teltower Rübchen gelesen. Er beschrieb darin nicht nur ihren Anbau, sondern vor allem die Zubereitung. Das klang wie etwas, das ich probieren wollte. Ich stellte ziemlich schnell fest, dass Teltower Rübchen weder als Saatgut noch in der Gemüseabteilung ohne Weiteres erhältlich sind. Weil das so ist, unterhält die kleine Rübe inzwischen ihren eigenen Fanclub: Den Förderverein für das Teltower Rübchen.

Die heißen nicht nur so, die fördern tatsächlich. Die Kultivierung von Teltower Rübchen beispielsweise. Ich hatte um Informationen zu Bezugsquellen gebeten und erhielt eine halbe Stunde später dies zur Antwort: „… gern senden wir Ihnen ein paar Rübchensamen zu (…). Bitte teilen Sie uns Ihre Kontaktdaten mit, damit wir Ihnen die Rübchensamen auf dem Postweg zukommen lassen können.“

Das begeistert mich sehr! Also schaffe ich noch ein bißchen mehr Platz im Garten und werde Rübenbauer.

GR 011 – Überreichliche Arbeit, Unkraut und Wässern

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Inzwischen sind wir im April angelangt, bauen Rote Bete und Mangold an, legen aber auch noch flink ein paar Erbsen. Dann widmen wir uns einem Gemüse, dass es fast schon nicht mehr gibt: Den Mairüben, zu denen auch die Teltower Rübchen gehören. Wieder einer dieser Tage, an denen ich der Wikipedia dafür danke, dass es sie gibt.

Teltower Rübchen, … halbiert mit in Butter karamellisiertem Zucker, abgelöscht mit Fleischbrühe, gedünstet, wobei eine konzentrierte, dunkle Sauce entsteht, die mit wenig Mehl leicht gebunden wird

… klingt fantastisch! Ich will das schmecken. Aber ach, ich schweife ab. Nebelthau macht das auch andauernd, trotzdem kommt er dann doch noch zum Kohl. Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Rosenkohl, Kohlrabi, Blumenkohl und Grünkohl. Schon beim Lesen wird mir klar, dass ich den Kohl auslassen werde. Mir widerstrebt die Idee, Kohl mit Köpfen zu vergleichen. Kohl stinkt. Kein Kohl in meinem Garten!

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