Gute Nacht, @klappstulli! (10)

Wir fahren die Dorfstraße entlang. An ihrem Ende, kurz vor dem Wald, ist ein Ferienlager. Das war da schon immer. Waldsiedlung heißt es jetzt. Eine große, hölzerne Baracke mit einem Essensaal darin. Kleinere Bungalows lugen zwischen den Bäumen hervor. In den Doppelstockbetten schlafen Kinder, die tagsüber durch den Wald stromern, im Dorfkonsum Brause, Kekse und Bonbons kaufen, im See baden. Die Feste feiern, bei denen man ins Wasser geworfen wird und etwas scharfes, ekliges trinken muss. Die von der Nachtwanderung zurück kommen, und so laut sind dabei, weil niemand merken soll, wie sehr sie sich gegruselt haben. Die wissen, dass man in der letzten Nacht die Reste aus den Zahnpastatuben unter die Türklinken schmiert. Ich hoffe jedenfalls, dass sie das wissen. Die am Rande einer Tanzveranstaltung hastig noch jemanden küssen, ineinander verschlungene Finger, draußen zwischen den Bäumen, den Mücken, den Kienäpfeln. Die am nächsten Tag mit angeknackstem Herzen heimfahren und bis zum letzten Sommertag auf Post warten.

Ferienlagerliebe. Wer davon bin ich, wer bist du?

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