GR 005 – Künstlicher Dünger, Thomasmehl und Kalk

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Das aktuelle Kapitel "Vom künstlichen Dünger, vom Thomasmehl und vom Kalk" ist das letzte Winterstück, zu lesen am Kachelofen bei Bratapfelduft, während draußen der Schnee flockt. Im März beginnt die Gartensaison, im März nimmt auch der Nebelthau so richtig Fahrt auf und will raus, weil die ersten Gartenarbeiten anstehen. Bis dahin müssen wir uns noch etwas gedulden und dieses vorerst letzte ein wenig weltanschauliche Kapitel zu uns nehmen. Um es vorwegzunehmen: Otto Nebelthau ist kein Verfechter dessen, was er "künstlichen Dünger" nennt. Nun sollte man meinen, jeder Dünger sei künstlich, weil man eben etwas wo hinstreut, das dort von selbst nicht ist. Ganz so sehr mag sich der Autor wiederum nicht einschränken. Verboten ist nur, was industriell hergestellt wurde, um den Boden anzureichern, ohne ihn aber dauerhaft zu verbessern. Deshalb sind Kompost und Misterde grundgut, Kalk und Thomasmehl durchaus akzeptiert, Düngemittel aus dem Baumarkt hingegen im Bereich der Freizeitgärtnerei nicht hinnehmbar. Etwas anderes gilt ausnahmsweise, wenn damit das Ernährungsproblem der Weltbevölkerung gelöst wird. Die Argumentationslinie "Das mag ja gut aussehen, aber das schmeckt doch alles nicht" kam mir so ungeheuer vertraut vor, dass ich kurz nachgeschlagen habe, seit wann es eigentlich Umweltbewegungen gibt. Siehe da: Wir hatten zwei davon, und der Beginn der ersten fällt in die 1920er Jahre. Nebelthau schwärmt geradezu vom Luxus der Langsamkeit und dem Aroma der selbst gezogenen Tomaten. Hätte es den Begriff der Nachhaltigkeit damals schon gegeben, so hätte er gewiss Eingang in dieses Buch gefunden. Ich bin einer Facebookgruppe beigetreten, die sich mit dem Thema Selbstversorgung beschäftigt. Permakultur. Container Gardening. Vertikalgärten. Rooftop farming. Lebte Nebelthau heute, wäre er dort der Gruppenleiter. Es ging aber schon bei Otto Nebelthau nicht nur um Selbstversorgung, sondern vor allem um die bewusste Wahrnehmung von Naturkreisläufen. Es ist also eigentlich ein frühes Ökologiebuch, das wir hier lesen. Verändert hat sich nur der Raum, der gärtnerischen Bestrebungen zur Verfügung steht. Gerade im innerstädtischen Bereich ist er erheblich kleiner geworden. Deshalb gibt es heute mehr als je zuvor Konzepte, wie sich der begrenzte Platz nutzen lässt. Wer genau wie ich "Thomasmehl" in der Wikipedia nachlesen musste, wird so ähnlich wie ich leise gekichert haben. Heißt ja gar nicht Thomas, hieß ja "Thommäß", der Mann. Und so ein richtig natürlicher Rohstoff ist das Thomasmehl auch nicht. Es ist ein Industrieabfallprodukt. Wir verwenden es heute nicht mehr, weil wir Chrom im Essen nicht so mögen. Das mit dem Kalk machen wir immer noch, aber nicht mehr auf´s Geratewohl. Wir wissen nämlich, dass wir mit Kalk den pH-Wert des Bodens ausgleichen können. Gekalkt werden nur die sauren Böden. Wörter, die ich las, um sie sogleich wieder zu vergessen: Theosoph. Adventist. Man gebrauchte das offenbar früher ebenso wie "Vegetarier" als Schimpfwort, das seltsame Sekten bezeichnet.

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Physalis.

Ich habe meine als Andenbeere gekauft. Es gibt dafür mehr Namen als die Berliner Schimpfwörter für Winter haben. Kapstachelbeere, Inkapflaume, Blasenkirsche sind nur drei besonders schöne davon. In Wirklichkeit ist sie weder Kirsche noch Pflaume oder Stachelbeere. Sie scheint mir eine Art Unkraut zu sein, recht widerständig. Auf Balkonen und Terassen gedeiht sie und trägt auch Früchte. Ob sie es bis in den Garten schafft?

Die Harten.

Mehr als zwei Wochen sind vergangen, seit ich im Übermut lauter Saatgut in die Kiste mit Anzuchterde gekrümelt habe. Tatsächlich ist alles aufgegangen. Das war einen kurzen Moment lang sehr schön. Ich gratulierte mir, dachte „Ey – Garten, Alter!“ und wollte mir grad schon ein neues T-Shirt malen. Die Pflanzen haben sich allerdings sehr unterschiedlich verhalten.

Der Kohlrabi hat schon nach 2-3 Tagen gekeimt. Mir schien das zu früh. Der hatte entweder seine Gebrauchsanweisung nicht gelesen, oder ich hatte ihn falsch geparkt. Zu warm, zu kalt, zu hell, zu dunkel – die Lebensumstände waren andere, als der Kohlrabi erwartete. Er schoss binnen weniger Tage wild in die Höhe, um dann theatralisch tot nieder zu sinken. Deutlicher hätte kein Mensch Ich kann so nicht arbeiten! formulieren können. Zwar habe ich die Pflanzen pikiert, also nicht so dicht stehen lassen, und auch in einzelne Töpfe umgesetzt, es hat aber nichts genützt. Ein paar sind noch da, ich gebe ihnen Wasser und rede ihnen gut zu. Für einen Eintopf brauche ich nur 2-3 Kohlrabis. Ein Eintopf ist immer noch möglich. Als zweites kam und ging der Thymian, ich zähle zehn Pflänzchen, für die noch Hoffnung besteht. Wieviele waren in der Tüte drin, fünfzig? Hundert? Es ist betrüblich.

Als letztes sind auch Physalis und Erdbeeren aufgegangen. Die Erdbeeren machen keinen glücklichen Eindruck. Sie machen eigentlich überhaupt nichts. Insbesondere wachsen sie nicht. Ich verbuche das als Erfahrung. Die Gärtnerei „Mama“ hat Abhilfe versprochen. Verblüfft hat mich jedoch die Physalis. Das muss eine leidgeprüfte Pflanze sein, die unter allen Umständen gedeihen will! Das exotische Tigertier im Berliner Fensterbrettgarten. Meine Physalis sehen geradezu prächtig aus. Ich habe ihnen Platz gemacht, und freundlicher Weise haben einige schon ihr drittes Blatt ausgebildet. Ob das gut ist? Na klar ist das gut! Drei Blätter sind eins mehr als zwei.

GR 004 – Samenbestellung

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Da war sie wieder, die Sache mit den aus dem Zeitverständnis herausgefallenen Wörtern. Gleich in der Überschrift. In heutiges Deutsch übertragen müsste dort Saatgutbestellung stehen. So anachronistisch wie die Überschrift ist auch der Rest des Kapitels. Es zu übersetzen, hilft nicht weiter. Wir müssen es ganz und gar umschreiben, wenn wir es befolgen wollen.

Erfurt war zur Zeit der Veröffentlichung von Nebelthaus „Mein Gemüsegarten“ nicht nur ein anderes Wort für Rauhfaser (gleichnamige Tapete kommt übrigens aus Wuppertal). Die Stadt Erfurt galt dem Gärtner in etwa das, was Cupertino dem Volk von Steve Jobs bedeutet. Neue Produkte aus Erfurt wurden in Katalogen vorgestellt, die von Hand illustriert waren. Zu den bekannten Saatgutlieferanten zählten Ernst Benary (1819-1893), Friedrich Adolph Haage (1796-1866), „Blumenschmidt“ Johann Christoph Schmidt (1753–1829) und eben der von Nebelthau erwähnte Friedrich Carl Heinemann, Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers, der es nicht einmal zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat. Bis heute im Gartenfachgeschäft sind beispielsweise die Samenhandlung Carl Pabst, N.L.Chrestensen, Benary und die Gärtnerei Pötschke, wenngleich Pabst, Benary und Pötschke ihren Unternehmenssitz längst verlegt haben.

Ungefähr jetzt, im Februar, wäre es nach Nebelthau allerhöchste Zeit gewesen, sich die neuesten Schreie aus dem Samenkatalog zu bestellen. Den Porree namens „Elefant“. Die kalifornische Über-Riesen-Aster. Die Stangenbohne „Schlachtschwert“. Die Markerbse „Vor der Front“. Statt dessen sehen wir im Internet bei Manufactum nach, was es für alte Landsorten von Gartengemüse gibt. Ich möchte nicht darauf wetten, dass nicht auch das Schlachtschwert und die Front darunter sind, nur unter neuen, zivilen Namen. Alte Sorten. Die guten Dinge. Herrjeh! Als Pflanze machste echt was mit.

Womit Nebelthau aber Recht hat und Recht behält: Es ist an der Zeit, die neuen Aussaaten zu planen. Solange man Zuckererbsen, Radieschen, Kresse, Dill und Möhren nicht pflanzen kann, muss man sie säen. Das Wälzen von Katalogen ist etwas aus der Mode gekommen, es gibt nicht mehr „die eine gute Adresse“ für Saatgut. Es gibt Gartencenter, kleine Gärtnereien und den Internetversandhandel. Die Erfurter haben dafür jetzt ein schönes Gartenbaumuseum.

In meinem Garten soll, so habe ich es beschlossen und eingekauft, folgendes wachsen:

  • Wildrauke
  • Petersilie „Mooskrause 2“
  • Bohnenkraut „Aromata“
  • Mangold „Bright Lights“
  • Basilikum „Genoveser“
  • Koriander
  • Tetra-Dill, dichtlaubiger
  • Topf-Dill „Fernleaf“
  • Bohnenkraut „Aromata“
  • Zuckererbse „Ambrosia“
  • Zuckererbse „Hendriks“
  • Gartenkresse, einfache
  • Thymian „Deutscher Winter“
  • Kohlrabi „Delikatess blauer“
  • Monatserdbeere „Rügen“
  • Andenbeere „Inkapflaume“
  • Kornblume „Blauer Junge“
  • Bartnelke
  • Türkischer Mohn „Brillant“

Der Name meines Thymians befremdet mich allerdings sehr. Mitgenommen habe ich ihn in der Annahme, dass er wenigstens einen Berliner Winter übersteht, ohne zu erfrieren. Eine Bodenkur habe ich auch gekauft. Das ist eine Mischung von Sommerblumen, die den Boden verbessern. Eine Tüte Blütensalat gibt es, um den Salat möglichst wenig essbar aussehen zu lassen. Hornveilchen, Ringelblume und Studentenblume – könnt ihr euch vorstellen, die auf eine Gabel zu spießen? Mal sehen. Vielleicht werfe ich auch ein, zwei Seedballs in den Garten, einfach aus Neugierde. Auch wenn die natürlich dazu bestimmt sind, unbegrünte Stadtlandschaft zu verschönern.

Zur Erinnerung: Den Podcast findet ihr bei iTunes, wenn ihr das Stichwort „Nebelthau“ eintippt. Die neue Musik für Intro und Outro hat mir Regine Heidorn spendiert. Vielen lieben Dank!

[shownotes]

Meine Gartenwerkstatt.

Wenn Judith Drews Bücher illustriert, kaufe ich die. Ich kann gar nicht anders, und ich sehe auch nie vorher rein. Vorher rein sehen führt eigentlich nur dazu, dass ich mich ärgere. Nicht etwa über das Buch, sondern darüber, dass ich es nicht sofort haben kann. Weil es noch gar nicht erschienen ist. Weil die durchschnittlichen Buchhandlungen immer nur durchschnittliche Bücher im Sortiment haben. Weil der Buchladen, den ich mehr liebe als andere Buchläden, auf einem Umweg liegt, den ich in den nächsten drei Tagen nicht schaffe. Weil die Post eine lahme Ente ist. Weil der DHL-Mann einfach keine Lust hat, die eine Treppe hoch zu laufen.

Aus all diesen Gründen habe ich „Meine Gartenwerkstatt“ von Anke M.Leitzgen, Thekla Ehling und Judith Drews gerade erst bekommen, obwohl es schon seit ein paar Wochen in der Buchhandlung, die ich mehr liebe als alle anderen, erhältlich gewesen wäre.

Nicht jedes Buch, und sei es noch so gut, passt zu jedem Menschen. „Meine Gartenwerkstatt“ passt zunächst einmal zu all denen, die ein Faible für Buchgestaltung haben. Hans Baltzer hat ein luftiges, frisches Design gewagt, das kein bißchen Angst vor verspielten Elementen hat, genügend Weißraum lässt, auf dem sich die Augen ausruhen können und in dem sich Typografie, Fotos und Zeichnungen ganz zwanglos mischen und fließend ineinander übergehen. Das ist schwer und gelingt selten. „Meine Gartenwerkstatt“ ist eine Augenweide, ganz egal, ob man sich für Salat interessiert oder doch eher Raumschiffe gut findet.

Geschrieben ist es für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Auch den Eltern von Kindern zwischen 6 und 14 Jahren hilft es, wenn sie die Frage nach Kohl- oder Blaumeise beantworten sollen. Oder die, ob Pflanzen auch kopfrum wachsen können (auf Seite 58 steht´s. Jawohl!). Stadtgärtnern, die gerade mit dem Stadtgärtnern anfangen, wird eine Liste mit den wichtigsten Gartenwerkzeugen an die Hand gegeben und gezeigt, wie man einen Garten plant.

Das Buchkonzept ist eben so simpel wie einleuchtend. Es durchläuft die Jahreszeiten und zeigt, was man jeweils draußen im Garten machen kann. Es ist kein Gärtnerbuch, sondern ein Gartenbuch. Deshalb haben auch Raupen, Schnecken, Regenwürmer und Schmetterlinge darin Platz. Oder der Bau eines Iglus. Marmeladenrezepte. Und alle möglichen Beschäftigungen, die Menschen dazu bringen, sich mal ein Blatt gründlich anzusehen, das vom Baum herab vor ihre Füße fällt. Dabei ist es nie albern, nie belehrend und es kommen auch keine Kastanientiere darin vor. Es ist eine Begeisterungshilfe. Man sieht jederzeit cool aus, wenn man es liest und macht, was darin steht.

Die Fotos und Illustrationen sind prachtvoll. Wer es schafft, einen Komposthaufen so zu fotografieren, dass der nicht eklig wirkt sondern wie kunstvolles Arrangement, ist einfach gut im Beruf. Thekla Ehling ist genau das gelungen. Wer Nacktschnecken, Asseln und Hornmilben als nützliche Gartenmitarbeiter zeichnet, hat meinen allerhöchsten Respekt. Danke, Judith!

„Meine Gartenwerkstatt“ ist ein reiches und lebendiges Buch, das mich durch mein erstes Gartenjahr begleiten wird. Irgendwann ist es einfach Zeit für den ersten Wintersalat. Ich habe auch noch nie Zitronenmelissenlimonade gemacht, und Moosgraffiti oder Comicgärten auch nicht. Zeit wird´s!

Wachstum & Moral.

Habt ihr im Biologieunterricht das Experiment mit der Bohne gemacht, die man auf einen nassen Wattebausch legt? Es kann auch Heimat- oder Sachkunde gewesen sein. Jeden Tag um etwa dieselbe Zeit besucht man Bausch und Bohne, um zu sehen, was zwischenzeitlich passiert ist. Weil die meisten Kinder für das, was da passiert, nicht die rechten Worte finden, sind sie vom Lehrpersonal angehalten, die Entwicklung der Bohne zu zeichnen. Erst liegt sie da bloß rum, langweilig, krumpelig und oll. Man blickt so drauf und denkt sich: Das ist ´ne Bohne, die machen nicht viel. Klammheimlich saugt die Bohne das Wasser auf. Glatt und weich wird ihre äußere Hülle, gespannt, als wolle sie gleich platzen. Das will sie auch, pass auf! das macht sie gleich. Heraus drängelt sich ein blasser Keim, der die Bohne in zwei Hälften teilt und auseinander drückt. In die eine Richtung wachsen Wurzeln, wir wollen das kurzerhand unten nennen. In die andere Richtung, hin zum Licht, wächst der Keim sich zu einem Stengel aus, an dem die ersten beiden Blätter entstehen.

Ich habe nicht mit Bohnen experimentiert, sondern Kohlrabi, Thymian, Erdbeeren und Physalis gesät. Statt der Watte habe ich mich für Pflanzerde entschieden. Die armen Pflanzen sollen ja nicht denken, bei mir gäb´s nichts zu essen. Ich habe sie fast zwei Wochen lang einfach machen lassen und ihnen dabei zugesehen. Sie haben es alle geschafft! Heute habe ich den Kohlrabi in kleine Papiertöpfe umgesetzt.

Wachstum, Alter! Wachstum fetzt.

Notiz an mich, betrifft: Kürbis.

Seit neuestem kennt mein kleines Kind eine Person namens ICH. Seit etwa der selben Zeit besteht es darauf, Dinge selber zu machen. Nur selten ordnet es an: Mama, helfen!

Im Grunde hat das Kind Recht. Selber machen ist König. Ich erinnerte mich an die Kürbiskerne im Baumarkt. Eingetütet und mit Preisschild versehen. Kürbiskerne, dachte ich den Gedanke zuende – viel zu selten kommt man dazu, auch mal etwas zuende zu denken, wahrscheinlich macht man deshalb so selten etwas selber – Kürbiskerne sind eigentlich Biomüll. Man muss die doch nur aus dem orangen Matsch rauspellen, trocknen und später im Garten verbuddeln. Es gibt exakt einen Grund, Kürbissamen im Baumarkt zu kaufen: Vergesslichkeit. Wer zur Erntezeit keine Kerne aufhebt, kann zur Saatzeit keine verbuddeln. Aber dieses Jahr ist Gartenjahr, dieses Jahr werde ich Kürbiskerne haben und nicht kaufen.

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Na gut, das stimmt nur so halb. Ich habe den kleinen, handlichen Hokkaidokürbis immerhin bezahlt und nicht etwa geklaut. Angelegentlich der heutigen Kürbissuppe habe ich ihn ordnungsgemäß entkernt. Eine Weile habe ich das Kürbisgekröse skeptisch betrachtet. Sieht immer aus wie Hat gut geschmeckt, brauchste nicht mehr kochen. Ich spiele auch viel weniger gerne mit orangem Matsch als ich das meiner Erinnerung nach früher tat. Vielleicht hätte ich das Kind fragen sollen, ob es mir hilft. Nicht ohne Stolz halte ich aber fest: Uns steht ausreichend Material zum Kürbisanbau zur Verfügung. Soviel sogar, dass ich überlege, nach vollendeter Trocknung Papiertüten drum herum zu machen.

Praktisch wäre es nun, wenn dieser Blogeintrag nächstes Jahr um die selbe Zeit bei mir anrufen könnte. „Hallo, ich bin´s, dein Februar 2013 – denk´ an die dämlichen Kürbiskerne!“ Ob ich Siri darum bitte?

GR 003 – Erde und natürlicher Dünger (2)

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Misterde, so lernen wir im zweiten Abschnitt des ersten Kapitels, ist ja gut und schön, aber doch was für Amateure. Gärtner, die es ernst meinen, machen in Kompost. Kompost wiederum ist eine Wissenschaft für sich. Ordentliche Gärtner haben Kompostgruben, nicht Komposthaufen. Der Plural ist kein Zufall. Egal ob Haufen oder Grube – man braucht je drei Stück davon. Als später die Rede auf Zerstückeln, ungelöschten Kalk, Knochen und Verwesung kommt, wird es einen Moment lang unheimlich. Ja, auch Gartenbücher haben Spannungsbögen! An die Stadtgärtner hat der Autor ebenfalls gedacht: Vergesst Kompost! Außer, ihr sucht Streit mit euren Nachbarn. Zu guter Letzt: Macht euch locker, und den Boden auch. Das Beste hätte ich fast vergessen. iTunes findet, das hier ist ein prima Podcast, weswegen ihr den jetzt auch ebendort findet.

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Neulich im Baumarkt.

Ich ging im Baumarkt so vor mich her und suchte nichts. Vor dem Saatgut-Regal kam ich zum Stehen. Am liebsten wollte ich sofort, und zwar alles. Schal, Mütze und Handschuhe erinnerten mich daran, dass der Zeitpunkt ungeeignet ist, selbst wenn Kaltkeimer auf der Tüte steht.

Weil Baumarktbetreibern die Ungeduld der Hobbygärtner bekannt ist, stand direkt daneben noch ein Regal. Anzuchterde. Zimmergewächshaus. Klar, warum nicht einfach mal was in die Küche pflanzen? Dass bei mir seit Jahren nichts gedeiht, was Blätter hat, hinderte mich nicht.

Physalis, Thymian, Monatserdbeeren und Kohlrabi sollen es werden. Die Anleitung auf der Rückseite der Papiertütchen behauptet: Nach 5-8 Tagen keimt der Kohlrabi, 7-14 brauchen Erdbeere und Physalis. Der Thymian ist mit 12-18 Tagen Keimdauer ein Bummelant. Alle vier hätten gerne kuschelige 20 Grad, genau wie ich.

Wir treffen uns also in zwei Wochen wieder hier und sehen mal nach, was in der Zwischenzeit passiert ist. Setzlinge kann ich dann immer noch kaufen.

GR 002 – Erde und natürlicher Dünger (1)

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Es wird Ernst! Ich lese aus dem ersten Kapitel von Otto Nebelthaus "Mein Gemüsegarten". Darin geht es um Bodenbeschaffenheit und wie man sie verbessern kann. Ich glaube, ich habe noch nirgends so etwas Schönes über Misthaufen geschrieben gefunden! Ihr seht mich hell begeistert. Das Kapitel habe ich nicht ganz geschafft, Vorlesen ist doch anstrengender als gedacht. Nächste Woche geht´s weiter. Versprochen! Viel Spaß mit dem ersten Kapitel! Wer will, kann den Podcastfeed abonnieren. iTunes ist eingereicht geht auch.

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