GR 001 – Vorwort: Mein Gemüsegarten.

[podlove-web-player]

Das hat euch gerade noch gefehlt! Ein Gartenpodcast. Eigentlich ist es viel schlimmer. Eigentlich sind es sogar zwei. In dem einen lese ich euch ein Buch vor. Otto Nebelthau heißt der Autor, "Mein Gemüsegarten" ist der Titel. Erstmals erschienen ist es 1934. Der Insel-Verlag hat mir freundlicher Weise erlaubt, den Text zu verwenden (gemeinfrei ist er erst im nächsten Jahr). Was den Nebelthau aus dem Ratgeberbereich heraushebt, ist seine Sprache. Es ist gewissermaßen eine literarische Gebrauchsanweisung. Gärtnerische Ambition wird nicht voraussetzt. Es ist aber unschädlich, wenn man sie hat. Alles, was wir gerade mühsam wieder entdecken - naturnahe Gärten, ökologisches Gleichgewicht, kleinste Anbauflächen und das Bedürfnis nach Grün - stecken in diesem schmalen Band. Dass Umweltthemen eine so lange Geschichte haben, war mir nicht bewusst. Es ist für mich der Anlass, das Buch zu lesen. Selbst wenn es sich anfühlen sollte wie das Blättern in einem Manufactum-Katalog. Aber ich hatte von zwei Podcasts gesprochen. Im zweiten möchte ich wissen, ob sich Nebelthau in der Praxis umsetzen lässt. Ab März habe ich da draußen vor der Tür ein Stück Erde zu bepflanzen. Die Schrebergärtner würden es ein Beet nennen, die Farmer bekämen nicht einmal ihren Komposthaufen darauf unter. Weil ich Gartennachbarn habe, werde ich nicht als erstes die Kurzanleitung für "Wie ich aus Pferdemist vernünftige Blumenerde mache" testen. Vieles andere scheint aber machbar. Über die machbaren Dinge erzähle ich in dem zweiten Podcast mit Beginn der Gartensaison. Bis dahin wünsche ich gute Unterhaltung mit dem Buch! Ihr könnt gerne den Podcastfeed abonnieren. iTunes folgt später.

[shownotes]

Wicked Plants.

Das allerletzte, was mir zu Poison Ivy einfällt, ist eine Kletterpflanze. Der Schlafmohn wäre nichts ohne Sherlock Holmes. An den Schierling könnte sich niemand erinnern, wäre da nicht die Sache mit Sokrates gewesen. So oder so ähnlich sieht die Welt der giftigen Pflanzen auch für Amy Stewart aus. Sie hat mit „Wicked Plants – The Weed that killed Lincoln´s Mother & other botanical atrocities“ ein Botanikbuch geschrieben, das Pflanzen unter ganz anderen Gesichtspunkten zusammenfasst, als Botanikbücher das für gewöhnlich tun.

Tödlich, gefährlich, schmerzhaft, verboten, berauschend oder beleidigend für die Sinne sind die Kategorien, in die Amy Stewart ihre gesammelten Gewächse einsortiert. Damit die Botaniker auch auf ihre Kosten kommen, werden die jeweilige Pflanzenfamilie, gebräuchliche Bezeichnungen, Herkunft und typische Standorte genannt. Das wäre schrecklich langweilig, gäbe es dazu nicht unheimliche Geschichten. Und unheimlich großartige Radierungen. Amy Stewart erzählt über Pflanzen, als beschriebe sie Menschen aus der Nachbarschaft. Alte Bekannte kommen darin vor. Die tödliche Kartoffel zum Beispiel. Rhabarberblätter. Cashew-Nüsse. Aus denen stellt die Autorin ein tödliches Dinner zusammen. Welche nicht ganz ungiftigen Pflanzen in Absinth, Tequila und Zubrowka enthalten sind, ist im Kapitel „The Devil´s Bartender“ zu lesen. Außerdem stellt sie einen wirklich furchteinflößenden Blumenstrauß zusammen. Stewart hat die Mythen gesammelt, die sich um berühmte Giftpflanzen ranken. Sie geht ihnen nach und schaut mal, ob was dran ist. Was man dabei lernen kann? Die Alraune ist besser als ihr Ruf, aber nicht sehr. Ihr berühmtester Auftritt: Shakespeares Romeo und Julia. Traue keinem Nachtschattengewächs. Pfeilgifte sind eine interessante Alternative zu Schusswaffen. Alice im Wunderland hatte vermutlich eine Fliegenpilzvergiftung.

„Wicked Plants“ ist kein Pflanzenbestimmungsbuch. Technisch müsste man wohl von einem erzählerischen Sachbuch sprechen. Genau genommen sind es Kriminalgeschichten, in denen die Pflanzen der Mörder sind, und nicht etwa der Gärtner. Es ist dennoch weder Hexenkochbuch noch Anleitung zur Boshaftigkeit. Möglicher Weise betrachtet man aber seine nähere Umgebung nach dem Lesen anders als davor und verzichtet auf den Rittersporn im Garten, solange die Kinder noch klein sind.

Ich habe die englische Version gelesen, weil mir der Einband besser gefiel.
Das Buch gibt es aber auch auf deutsch: Amy Stewart, Gemeine Gewächse, EUR 11,99.

Federlesen.

Auf meinem Telefon gibt es eine App, die „Vogelführer“ heißt. Man kann damit Vogelarten bestimmen und Vögel zählen. Die App ist deshalb da, weil zwei mir angefreundete Menschen still dachten: „Stunde der Wintervögel – Wenn das nichts für dich ist, wüssten wir nicht, wozu es das überhaupt gibt.“ Sie dachten das gleichzeitig, unabhängig voneinander und drückten bei Facebook auf einen vermutlich blauen Button. Wirke ich auf andere Menschen wie jemand, der gerne Vögel zählt? Offenbar ist das der Fall. Ein Kompliment scheint es mir nicht zu sein. Bin ich ein sympathischer Nerd? Im Prinzip schon. Nur sind Nerds eben nicht sympathisch. Nerds sind Nerds. Sheldon Cooper ist ein Nerd.

Hätte man mir außerdem sofort erzählt, dass es für die Vogelzählung eine App gibt, wäre fortan kein Piepmatz ungezählt an mir vorbeigeflogen. Ich hätte tagelang nichts anderes gemacht. Ich liebe Apps mit Tieren. Ich installierte einst einen Twitterclient, der nichts kann, aber einen Waschbären als Icon hat. Ich kann ihn nicht löschen, der Waschbär sieht aus wie Zorro. Mit dem Vogelführer ist es ganz ähnlich. Weil ich Apps mit Tieren prinzipiell eine Chance gebe, saß ich heute von 14:05 Uhr bis 15:05 Uhr am Küchenfenster und habe … nun ja: Vögel gezählt. Ich selbst. Nicht die App. Acht Sperlinge, oder was ich dafür hielt. Drei Meisen. Drei Amseln. Oder drei Mal dieselbe Amsel, aber sie war zwischendurch einkaufen. Wer will sich da festlegen?

Überraschender Weise hat mir das Spaß gemacht. Einfach eine Stunde lang aufmerksam in den Garten sehen. Beobachten. Warten. Sich darüber streiten, ob Blaumeise oder Kohlmeise. Die Amsel war eigentlich der Amsel, das glänzend-schwarze Männchen mit dem orangenen Schnabel, nicht seine Frau im Rindenmulch-Camouflage-Kleid. Ich überlege, wieviele Vogelarten mir einfallen, die ich fehlerfrei identifizieren kann. Würde ich einen Star erkennen? Könnte ich ihn von Drossel und Amsel unterscheiden? Ich habe das lange nicht mehr versucht. Ich weiß eigentlich überhaupt nicht, welche Vogelarten es zu dieser Jahreszeit da draußen gibt. Wer fliegt in den Süden, wer bleibt hier?

Die Vogelführer-App hilft denen, die wenigstens Grundkenntnisse mitbringen. Sie ist eher Gedächtnisstütze als Lernwerkzeug. Ein digitaler Spickzettel. Ich erkenne nur, was ich kenne. Vögel sind flink und weg, bevor ich durch die Liste gescrollt bin. Außer vielleicht die behäbige Amsel, die immer denkt, ich sehe sie nicht. Die erkenne ich an ihrer Lahmarschigkeit, nicht am Gefieder. Eine richtig gute Vogelführer-App müsste funktionieren wie ein Musik-Scanner. Fotografier` dein Tier, und ich sage dir, was es ist. Ja, bitte sehr: Hier hast du auch noch den Link auf die Wikipedia. Das ist die App, die ich mir wünsche. Damit könnte ich mir ein ganzes Stück Welt erschließen. Aber auch ohne sie werde ich die Sommerzählung der Gartenvögel mitmachen. Mal sehen, an welche von den Kollegen ich mich erinnere.

Gartenbuch zum Selberschreiben.

Ich arbeite in einem Bereich, in dem zwei Dinge essenziell sind: Dokumentation und Backup. Diese Einsicht hat viel Zeit gekostet. Zeit, die ich lieber im Liegestuhl verbracht hätte. Strohbehütet lesend, während ich dem Gras beim Wachsen zuhöre. Meine Vermutung ist, dass Dokumentation und Backup nicht nur Grafikdesignern weiterhelfen, sondern generell nützlich sind. Auch für Gärtner. Gerade für solche, die wenig wissen und schnell vergessen. Ich denke da an mich. Drum dachte ich: Mach es doch ein einziges Mal ordentlich! Schreib auf, bevor Du vergessen hast, wie das Wetter im Mai war, was Radieschen so wegsaufen und ob Mangold überhaupt wächst in Groß-Berlin.

Weil ich ein fauler Mensch bin, habe ich mich umgesehen, was es für Gartennotizbücher gibt. Blanko ist für die Profis. Die wissen schon, was rein gehört. Ich habe nach einem Buch für Amateure gesucht. Eines, das mir die richtigen Fragen stellt. Gefunden habe ich das Moleskine Gardening Journal. Ich weiß noch nicht, ob es die richtigen Fragen sind, aber immerhin fragt es überhaupt etwas. Es ist mit Reitern in fünf Sektionen aufgeteilt: Plants, Pots & Tools etc., Design, Visits, Garden Log.

Für mich der interessanteste Abschnitt ist der erste, Plants. Jede Pflanze hat eine eigene Seite. Die grundsätzlichen Dinge kann der Gartenfreund einfach ankreuzen: Ist sie winterhart? Steht sie in Sonne, Halbschatten oder Schatten? Braucht sie viel oder wenig Wasser? Wann muss ich mich drum kümmern? Das ist nicht nur praktisch, es hat mich auch davon abgehalten, Feigen und Oliven pflanzen zu wollen. Berliner Winter -Zone 7- sind nämlich nicht ohne. Selbst einzutragen sind Name und Pflanzenfamilie, Größe und Eigenheiten der Pflanze. Wer möchte, kann vermerken, wann das Blümchen gesät oder gesetzt wurde, mit welchen Nachbarn es sich gut verträgt und wann Erntezeit ist. Das scheint mir alles in allem sehr brauchbar.

Die Werkzeug-Seiten sind ähnlich strukturiert. Was habe ich gekauft, wie teuer war´s und wo gab es das noch gleich? Das ist nicht unpraktisch gedacht, lohnt sich aber erst, wenn man mehr als drei Werkzeuge hat, von denen mindestens eines kaputt geht. Solange alles funktioniert, funktioniert´s eben. Geht was kaputt, borgt man sich des Hausmeisters Werkzeug, nehme ich an. Hier gedenke ich mich blind auf das überlegene Wissen meiner fachkundigen Mitmenschen zu verlassen.

Ganz interessant, aber doch was für Fortgeschrittene ist die Rubrik „Design“. Überlege, wie dein Garten sein soll, oder wie du ein Beet gestalten möchtest. Benenne den Stil, aber auch die Quelle der Inspiration. Was willst du damit? Was muss unbedingt rein? Wieviel möchtest du dafür ausgeben? Ich hab mir Kräuterspiralen angesehen. Das wäre so ein Design-Projekt. Gartenplanung ist die richtige Übersetzung, fällt mir eben ein. Macht Lust auf Grün.

Nur für Menschen, die ihren Garten auswärts haben, ist der Reiter „Visits“. Wann war ich da? Was fiel mir auf? Ging es meinem Garten gut an dem Tag? Was möchte ich nächstes Jahr unbedingt besser machen, wenn ich mir diese traurig rumhängenden Salatblätter so ankucke? (Nächstes Jahr nur noch Sukkulenten!) Für alle, die ihren Garten zuhause haben, sind da 346 Blätter zu wenig in dem Buch. Für Schrebergärtner könnte es passen.

Wiederum praktisch ist der letzte Teil, das Garten-Logbuch. Hier können die Gartenmonate genau dokumentiert werden. Die Temperaturen, die Regentage und wann welche Gartenarbeiten erledigt wurden. Das hilft im nächsten Jahr, wenn man grübelt, wann der Mist aufgebracht werden sollte, und macht die Gartenjahre vergleichbar.

Am Ende gibt es noch ganz viel Platz für „Schreib doch, was du willst“ – Notizen, Listen, Fotos finden dort ihren Platz. Der Einband ist schlicht, schwarz und vorderseitig mit Gartenmotiven im Prägedruck verziert. Vor allem aber ist er abwischbar. Ob und wie ich das Buch benutze, kann ich ernsthaft erst im nächsten Jahr um ungefähr diese Zeit sagen. Als Hilfsmittel für die Dokumentation macht es aber einen guten Eindruck. Wer sehen möchte, ob das Moleskine zu ihm passt, muss es nicht unbedingt kaufen. Auf der Webseite www.moleskine.com/templates kann man sich einzelne Rubriken-Templates als PDF herunterladen.

Und was ist mit Backup? Doch, ich habe auch ein Backup. Eine Parallelplantage. Mein Garten in groß. Ich kann jederzeit dort anrufen und fragen: „Mama, wie ging das jetzt noch gleich? Dürfen die Kürbisse zu den Erdbeeren, und wann schneidet man eigentlich Rosen zurück?“ In meinem ersten Gartenjahr werde ich wohl ziemlich häufig darauf zurückgreifen.

Eine Studie in Grün.

Ich habe nie besonders geheim gehalten, dass ich gerne grabe und pflanze. Vielleicht sehe ich auch nur gerne zu, wie etwas wächst. Mir macht Unkraut jäten nichts aus. Ich mähe Rasen, gieße Erdbeeren und zupfe welkes Laub. Ich kenne allerhand Blumen und kann Obstbäume unterscheiden, auch wenn grad kein Obst dran hängt. Ich weiß, warum Bohnenkraut wichtig ist und wie man Möhren verzieht. Wie man Kinder verzieht, weiß ich auch: Sie dürfen aufessen, was irgend essbar ist. Weil das genau so gehört. Weil ich das auch durfte. Ich finde, ich bin bereit für meinen ersten eigenen Garten. Deshalb wird 2013 ein Gartenjahr. Mein erstes als Gärtner.

50 Quadratmeter. Ein Gärtchen eher. Ich kann es von meinem Küchenfenster aus sehen. Noch liegt es da ganz verstrubbelt vom Winter. Wir kennen uns noch nicht so recht. „Muss ein bißchen was dran gemacht werden“, hat mein Hausmeister gesagt. Aber ja!, habe ich gedacht. Dafür sind Gärten doch da. Ein Flieder steht drin. Welche Farbe der wohl hat, und ob es ein doppelter ist? Der Apfelbaum ist alt, seine Krone sieht morsch aus. Eine Rose wuchert wild in die Hecke. Werde ich mich trauen, die zu stutzen oder sogar umzusetzen? Ich mag die Pflanzen, denen anzusehen ist, wie lange sie schon dort stehen. Die gehören dort hin, die müssen bleiben. Ich will trotzdem Himbeeren. Und Erdbeeren. Zuckererbsen. Mangold, aber den bunten. Rhabarber. Thymian, Salbei, Rosmarin. Kartoffeln, damit ich weiß, dass das alles echt ist. Kürbisse. Ruccola. Und Bartnelken, weil das Auge mit isst. 50 Quadratmeter nur.

Ich habe keine Ahnung, ob meine Gärtnerei funktionieren wird. Ich habe nicht die Spur einer Ahnung, wie der Boden dort ist. Was gedeiht und was eingeht. Aber ich werde es herausfinden. Ich nehme mir vor, nachsichtig zu sein, wenn ein Kind die Möhren rausrupft, um zu sehen, ob die schon gut sind, um sie bei Nichtgefallen wieder einzupflanzen. Ich vertraue auf die Weisheit meiner Mutter: Alles, was doof schmeckt, kommt in den Rumtopf. Ich sehe meine blanken, neuen Gartenwerkzeuge an und warte darauf, dass endlich März wird. Im März wird gegraben. Im März wird´s ernst. Ich freu´mich so!

Ein Loblied.

Selten lobt man seine Kinder für ihren guten Filmgeschmack. Kinder sind Menschen, die kichern, wenn einer „Titikakasee“ sagt. Kinder finden Furzkissen gut und singen Lieder über Popel. Kinder sehen sich die Gummibärenbande an, ohne mit der Wimper zu zucken. Zu Recht also lobt man ihren Sinn für Komik, Filme und komische Filme zunächst nur sehr verhalten.

Wer es dennoch tut, hat möglichweise gerade in Disney´s „Phineas & Ferb“ geschaltet und ist mit Kartoffel in der einen und Schälmesser in der anderen Hand im Türrahmen stehen geblieben und steht da immer noch.

„Phineas und Ferb drankriegen!“ ist die Losung von Candace Flynn, der es nie gelingt, ihre kleinen Brüder bei der Mutter zu verpetzen. Phineas und Ferb sind zwei kleine Typen mit Ananashaaren in rot und grün. Wenn ihnen langweilig ist, bauen sie in allerfeinster MacGyver-Manier Dinge. Ihnen gehört ein Schnabeltier mit Hut, das eine eigene Erkennungmelodie besitzt und psssst! Geheimagent ist. *Pe-erry!* Erzfeind des Schnabeltiers ist Dr. Heinz Doofenshmirtz. Der hatte eine schwere Kindheit und versucht täglich, sich dafür zu rächen. Für Kinder ist das übrigens ein völlig plausibles Setting. Verblüffen kann man sie allenfalls mit der Behauptung, dass Schnabeltiere gar nicht türkis sind und selten Hüte tragen.

Die Serie zeichnet aus, was man in dieser Konsequenz selten findet. Sie funktioniert nach einem strengen Schema. Sie überrascht dennoch täglich mit einer neuen Variante des Schemas. Das fühlt sich bequem an wie ein Hausschuh und lässt den Hauptfiguren Spielraum. So einfach die gezeichnet sein mögen, sie haben allesamt Charakter. Dass sie so vertraut erscheinen, hat einen einfachen Grund. Sie sind Parodien auf Klassiker der Filmgeschichte. Perry und Doofenshmirtz sind Bond und Goldfinger, Itchy und Scratchy, Batman und der Joker. Sie funktionieren nur zusammen, aber stets gegeneinander. Als in einer Folge Perry einen neuen Erzfeind zugeteilt bekommt, vernichten ihn Doofenshmirtz und Perry kurzerhand gemeinsam.

Ganz ohne aufdringliche Pädagogik ist Danville ein multikultureller Ort, an dem erstaunlich viel gesungen wird. Sehr gut gesungen wird. Manchmal auch schief. Mit unsanfter E-Gitarren-Begleitung auf Disney-untypische Texte.

Das wirklich Große, Warme und Gute an Phineas und Ferb ist das Menschenbild. Jeder macht Fehler, jeder hat Schwächen, jeder liebt jemanden. Selbst Buford, der örtliche Schläger, ist hinter seinem Bulldoggengesicht ein liebes Kerlchen, das sich hinreißend um seinen Goldfisch kümmert. Am Ende des Tages ist auch Perry wieder da, und es gibt Kekse für alle.

Phineas und Ferb ist ein Loblied auf die Verrücktheit. Ich bin dem Kind zutiefst dankbar, das im rechten Moment umgeschaltet hat.

Servicehinweis: Phineas & Ferb läuft täglich als Doppelfolge um 19:20 Uhr auf Toggo.

Auf die Zwölf.

Batsch! Mein Tag fängt an. Das Kind haut mir die leere Trinkflasche auf den Kopf. In seiner Welt bedeutet das: „Liebe Mutter! Ich bin wach und wäre geneigt, jetzt etwas Möhrensaft zu mir zu nehmen. Allein meine Arme sind zu kurz, um das Tetrapak zu erreichen, und ich kann auch noch keine Schraubverschlüsse öffnen! Es wäre daher überaus freundlich, Du gingest in die Küche und fülltest mir die Flasche.“ Batsch! In einer 140-Zeichen-Welt hat er Heimvorteil.

Die Hofkinderbande.

Das ist eine weitere Skizze für mein Kinderbuch. Die beiden Mädchen in der Mitte sind meine Heldinnen.

Anna ist ein scheues Kind. Ängstlicher als neugierig, zartrosa. Kyra ist die unangefochtene Königin des Gartens, aber die Art Königin, von der sich alle gern regieren lassen. Auch die Jungs.

Eine Gartengeschichte.

Gerade versuche ich etwas, das ich vorher noch nie gemacht habe. Ich schreibe und illustriere ein Kinderbuch. Um genau zu sein: habe geschrieben, illustriere noch so rum.

Die Geschichte ist schnell erzählt, es ist nämlich ein Buch für eher kleine Kinder. Die wollen nicht durch allzu viele Wörter gestört werden, die wollen Bilder sehen. Also: Geschichte kurz, Bilder viel.

Es gibt in unserem Hof Gärten mit allerhand Tieren darin. Ein Eichhörnchen, einen Stadtfuchs, Frau Amsel, einen Igel und noch ein paar. Außerdem spielen dort allerhand Kinder. Wie es in Gärten so ist – man kennt sich, man grüßt sich, man koexistiert. So auch die Hofkinder und die Gartentiere. Gelegentlich aber erlebt man zusammen etwas. Wenn´s was Gutes ist, müsste von rechts wegen Hans Fallada kommen, um es aufzuschreiben. Wenn der das aus irgendwelchen Gründen nicht geregelt kriegt, weil er beispielsweise schon tot ist, muss das eben jemand anders erledigen.

Ich hoffe, ich kann nächstens das ganze Buch zeigen. Bis dahin werden Illustrationsfortschritte dokumentiert. Prost!

Ein Ausmalbuch.

Die meisten Ausmalbücher, die ich kenne, sind langweilig. Nie sind die bunt, ewig zu klein und wenn man mit Filzstift drauf malt, drückt die Farbe durch. Das zu verbessern kann so schwer nicht sein, dachte ich mir, als ich anfing zu zeichnen. Man soll sich ja immer nur lösbare Aufgaben stellen.

Das Papier-Problem hat der Kopierladen für mich behoben. Auf 160g-Papier kann tuschen, wer Wasserfarbe liebt. DIN A3 ist vor allem für schwungvolle kleine Grobmotoriker gut geeignet. Ich habe die Blätter an der kurzen Seite per Metallringbindung verbunden, Folie davor, Pappe dahinter – fertig ist der Malblock.

Ihr könnt das PDF runterladen, ausdrucken, binden (oder auch nicht) und dann … naja: ausmalen eben. Ist für umme & nur so zum Spaß. Schenk´ich euch zum Kindertag.

Die wunderbar eckige Schrift, aus der die Seitenzahlen und die Icons gemacht sind, heißt Paper Johnny. Sie ist von Stefanie Körner, der ich ganz herzlich danke!